Freitag, 5. Juli 2013

Die mechanische Schreibmaschine

Darauf gebracht hat mich die familieneigene Studentin. Die eines Tages erklärte, sie möchte eine Schreibmaschine haben, eine mechanische. Ich dachte an die Kraft, die nötig war, um die Tasten zu bedienen - vor allem der kleine Finger musste hart arbeiten - und an die Geräuschkulisse -- Tapptapptappkliinnggg! - an die vielen Tippfehler, an verrutschendes Kohlepapier und eingetrocknetes Tipp-Ex .... aber jetzt hat sie eine. Und sie schreibt damit. Warum? Weil das Schreiben unmittelbarer ist. Weil jedes Wort, jeder Halbsatz genauer durchdacht werden muss, ehe er auf das Papier kommt. Weil das Schreiben, das nicht beliebig lösch-, erneuer- und veränderbar ist, ein anderes Denken erfordert. Weil Texte in Form und Material bei der mechanischen Arbeit künstlerisch veränderbar sind und nicht nur auf Papier geschrieben werden müssen. Das alles ermöglicht die mechanische Schreibmaschine. Wer hätte das gedacht ....
Und so kam diese Retro-Welle auch bei mir an. Und ich entdeckte die Schönheit ihrer Designs. Ganz vorn steht da Olivetti. Und damit meine ich nicht die vermutlich einzige pinkfarbene Schreibmaschine - die aber wirklich sehenswert ist. Valentine heißt sie. Wie auch sonst?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen