Freitag, 16. August 2013

Die schöne Annabella ...

Verzeiht den Titel dieses Posts, aber die Versuchung war zu groß ... Hier kommt ein wunderbares Beispiel für einen 'ausgegrabenen' Schatz. Diese 50er-Jahre-Schreibmaschinen haben es mir schon lange angetan - die abgerundeten Formen, die Farbigkeit ... Kürzlich geriet mir so ein Schätzchen in die Finger, das heißt, zunächst mal der Koffer, in der die Maschine steckte. Diesen Koffer habe ich aufgemacht. Und dann gleich wieder zu und weit weg gestellt. Sehr weit weg. Der Inhalt sah nämlich doch etwas mitgenommen aus. Ein typischer Fall für Das-müssen-wir-draußen-saubermachen.
Gestern, das Wetter war trocken und schön, wurde auf dem Gartentisch der Koffer geöffnet. Und die Maschine herausgenommen. Den Koffer erstmal weggestellt und die Maschine aufgemacht. Das geht nämlich ganz hervorragend bei diesen alten Vollmetallschätzchen. Nach dem Lösen von ein paar Schrauben lässt sich alles abnehmen und in Einzelteilen reinigen.

Dabei konnte ich begeistert feststellen, dass die Maschine zwar völlig verkrümelt war, aber ansonsten in einem ausgezeichneten Zustand. Alles funktioniert, außer ein paar Benutzungsspuren an der unteren Bodenkante keine Kratzer.


Hier steht alles zum Trocknen und Lüften, wieder makellos sauber.

Bei dem Koffer war das leider nicht ganz so einfach. Von außen sieht er noch ganz gut aus, aber wirklich retten ließ er sich nicht.

Er war innen mit einem cremefarbenen Moiré-Stoff gefüttert, an dem offenbar auch Motten Gefallen gefunden hatten, die natürlichen Feinden aller alten Textilien.

 Es blieb leider nichts anderes übrig, als den Stoff herauszuschneiden und sorgfältig zu entfernen. Jetzt ist der Schreibmaschinenkoffer mit nichts anderem mehr gefüttert als mit Pappe, die die Klebereste der Stoffverkleidung zeigt. Schön ist das nicht. Aber so sauber, wie es eben möglich ist. Immerhin kann die Maschine, umhüllt von einem frischen Stoff, darin wieder gelagert werden. So sauber, wie sie ist :)


Übrigens - noch ein kleines Highlight brachte die schöne Annabella mit. Ihre Bedienungsanleitung und den Garantieschein. Darauf steht, dass sie am 15.06.1959 gekauft worden ist. Damit muss sie eine der ersten dieser Maschinen überhaupt gewesen sein, die meines Wissens seit 1959 im Handel waren. Schön, nicht?












Freitag, 9. August 2013

Darf ich vorstellen: Anny Arnecke - Berliner Modehaus

 Immer mal wieder gibt es ja Überraschungsfunde für die geneigte Sammlerin, die zu ganz kleinen Jubelschreien - die Nachbarn! - Anlass geben. Dieses schöne Kleid aus den späten 50ern/frühen 60ern (geschätzt, natürlich ist es nicht datiert) ist ein solcher Fund. Gekauft habe ich es via Internet eigentlich nur - abgesehen von meiner Schwäche für diesen Kleiderschnitt ;) - wegen des schön schlichten Streifenmusters, mal ein Kleid nicht mit Streublumen oder Bordüren, sondern Blockstreifen in klassischen Farben. Als es dann bei mir ankam und ich es auseinanderfaltete, fühlte es sich auch noch ganz hervorragend an - ein wunderbarer Baumwollstoff, leicht und kühl, in ganz hervorragender Verarbeitung und mit Sicherheit kaum benutzt. Der Höhepunkt für die Haupstädterin war dann aber das Etikett - das Kleid war von Anny Arnecke. Anny Arnecke hat bis zum Anfang der Siebziger Jahre in Berlin ein Modehaus betrieben, die Blütezeit - bitte korrigieren, falls es jemand besser weiß - muss in den Fünfzigern gewesen sein, ein Wirtschaftswunderkind also. Und dieses Kleid ist sozusagen nach Hause gekommen. Wie schön!